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Willkommen liebe Bürgerinnen und Bürger!

Die Stadt Bad Oldesloe ist eine Stadt mit Herz, in der man schnell Anschluss findet. Neben einer abwechslungsreichen Naturlandschaft sind es vor allem die Kultur, Bildung sowie die vielen Freizeitangebote, die wenige Wünsche übrig lassen. Zahlreiche Vereine bringen die Einwohner in Kontakt und sorgen das ganze Jahr über für Leben in der Stadt. Insbesondere zeichnet sich die Stadt durch ein starkes ehrenamtliches Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger aus. Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Stadtlebens und machen die Stadt lebendig und lebenswert.

Station 4: Aussicht auf einen Erlenbruchwald

Das Schutzgebiet liegt direkt am Stadtrand von Bad Oldesloe.
Daher wurde 1985 bei der Bebauung der Heimstraße ein Pufferstreifen eingerichtet, in dem die Vegetation sich in Sukzession entwickeln kann. Das bedeutet, dass hier weder gemäht noch das Gebüsch beschnitten werden soll. Auch im Naturschutzgebiet selbst wurde bei der Unterschutzstellung 1978 ein Pufferstreifen eingerichtet, das ist die Fläche zwischen dem Weg und dem Erlenwald.

Wie vertragen sich Wald und Salzquellen?

Das Salzwasser tritt nicht großflächig aus, sondern in begrenzten Quellgebieten. Dort ist kein Baumwuchs möglich. Hier befinden wir uns aber am Rand des Travetunneltales, das während der letzten Eiszeit unter dem Eis von den Schmelzwässern geschaffen wurde. Der Erlenbruchwald wird vom Süßwasser gespeist, das am Fuß des Talhanges austritt. Gäbe es keine Nutzung im Travetal, wären weite Bereiche mit Erlenwald bestanden.
Er ist das Endstadium der natürlichen Sukzession auf den nassen Böden.

Fragen zum Weiterforschen:

  1. In welche Richtung flossen an dieser Stelle die Schmelzwässer in der Eiszeit?
  2. Warum sind die Erlen im Brenner Moor meist mehrstämmig?
  3. Warum wurden die Erlen nach 1945 zum Teil durch Pappeln ersetzt?
  4. Wie entsteht ein Tunneltal?

Antworten:

Das lässt sich auf eine interessante Art und Weise herausfinden. Dazu erschien im Jahr 1987 in den Berliner Geographischen Studien ein Band, der sich mit der Landschaftsentwicklung des Mittleren Travetals bei Bad Oldesloe beschäftigt.
Darin findet man eine Karte, die die Lage der Drumlins zeigt. Diese Drumlins oder Schildrücken zeigen die Stoßrichtung des Eises an, sie verlaufen parallel zur Fließrichtung der Gletscher. Auf der Drumlinkarte erkennt man, dass die Drumlins nördlich von Nütschau überwiegend in Nord-Süd-Richtung verlaufen, zwischen Schwissel und Wolkenwehe sind 52 Drumlins gezählt worden. Im Bereich von Bad Oldesloe zwischen Seefeld und Neufresenburg sind es 19 Drumlins, die in Richtung Nordost-Südwest verlaufen.

Im Bereich zwischen Bad Oldesloe/Blumendorf und Reinfeld bis nach Trenthorst finden sich 151 Drumlins, bevorzugt wird hier die Ost-West-Richtung bzw. die Nordost-Südwest-Richtung. Daher weiß man, dass das Eis in der letzten Eiszeit im Raum Bad Oldesloe von zwei Seiten kam, von Norden und von Osten. Die Eisströme vereinigten sich hier und strömten dann nach Südwesten in Richtung Elbeurstromtal. Die heutige Trave fließt also oberhalb von Bad Oldesloe in dieselbe Richtung wie das Eis, unterhalb von Bad Oldesloe aber entgegen der Eisfließrichtung.

Nützlicher Link:

Erlen wurden früher für die Holznutzung gebraucht. Man hat sie in relativ kurzen Zeitabständen geschlagen, da die Erle sehr gut Stockausschlag betreibt. Das heißt, aus den Baumstümpfen treiben meist mehrere Seitentriebe aus, die dann in die Höhe wachsen und so den mehrstämmigen Baum ausbilden.

Solche mehrstämmigen Erlen findet man auch oft am Ufer der Trave.

Auch hier liegt dies an der Art der Holznutzung. Um den Fluss möglichst frei von Bäumen zu halten, wurden die Uferbäume auch in kurzen Zeitabständen geschlagen. So bildeten sich auch hier die mehrstämmigen Erlen.

Nach 1945 wollte man möglichst schnell Nutzholz schaffen, da in den Nachkriegsjahren viele Wälder abgeholzt wurden. Die Pappel gehört zu den schnellwüchsigen Baumarten und wurde daher bevorzugt angepflanzt. Allerdings handelt es sich hier nicht um die in Flussauen heimische Schwarzpappel, sondern um Pappelhybriden, also Pappeln, die aus Kreuzungen entstanden sind. Dabei hat man meistens die Kanadische Schwarzpappel mit der einheimischen Schwarzpappel gekreuzt. Die Pappelhybriden bilden in kurzer Zeit dicke, gerade gewachsene Stämme. Heute braucht man das Pappelholz nicht mehr, aber die Pappeln aus den Anpflanzungen in den 50er Jahren stellen wegen ihrer geringen Standfestigkeit jetzt eine Gefahr an Wanderwegen dar und werden daher gefällt. Leider haben die Pappelhybriden die einheimischen Schwarzpappeln überall verdrängt.

Nützlicher Link:

Das Schmelzwasser unter dem Gletschereis hat eine große Bedeutung für die heutige Form des Mittleren Travetals. Es strömte in Höhlen unter dem Eis und transportierte gewaltige Schuttmassen mit sich. Damit grub es unter dem Eis breite Täler, die später nach dem Abschmelzen des Eises von Flüssen, hier der Trave, genutzt wurden.

So durchfließt die Trave ein Tal, das nicht – wie bei vielen anderen Flüssen – von ihr selbst, sondern vom Eis geschaffen wurde.


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