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Willkommen liebe Bürgerinnen und Bürger!

Die Stadt Bad Oldesloe ist eine Stadt mit Herz, in der man schnell Anschluss findet. Neben einer abwechslungsreichen Naturlandschaft sind es vor allem die Kultur, Bildung sowie die vielen Freizeitangebote, die wenige Wünsche übrig lassen. Zahlreiche Vereine bringen die Einwohner in Kontakt und sorgen das ganze Jahr über für Leben in der Stadt. Insbesondere zeichnet sich die Stadt durch ein starkes ehrenamtliches Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger aus. Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Stadtlebens und machen die Stadt lebendig und lebenswert.

Station 6: Das Naturschutzgebiet Brenner Moor – Schilfflächen und Hochstaudenriede aus zweiter Hand

Hier lassen sich auf den blühenden Hochstauden Schmetterlinge wie Admiral und Tagpfauenauge beobachten. Besonders Zottiges Weidenröschen und Wasserdost sind als Futterpflanzen beliebt. Viele Insekten findet man auch auf den hochgewachsenen Sumpfgänsedisteln. Außerdem sollte man die Schilfflächen mit dem Fernglas absuchen. Im Schilf finden sich Rohrammern, die die abgestorbenen Birkenstämme als Singwarte nutzen. Auch der Kuckuck sitzt hier und hält Ausschau nach Nestern der Rohrsänger. Manchmal fliegt die Rohrweihe flach über die Schilfhalme hinweg.

Wie entstand das Brenner Moor?

Hier sieht es aus, wie man sich ein richtiges Flachmoor vorstellt: viel Schilf auf schwankenden Torfböden. Tatsächlich ist das Gebiet ein Moor aus zweiter Hand, denn noch in den 1930er Jahren waren hier ausgedehnte Weideflächen, die mit einem dichten Netz von Gräben entwässert wurden. Die Oldesloer Kutscher weideten hier ihre Pferde. Erst mit dem Aufkommen des Autos fielen die Weiden brach. So ist das Auto »schuld« daran, dass sich wieder ein Moor entwickeln konnte.

Fragen zum Weiterforschen:

  1. Was versteht man eigentlich unter einem Moor?
  2. Was unterscheidet ein Flachmoor von einem Hochmoor?
  3. Warum war der Oldesloer Torf so minderwertig, dass man ihn kaum abgebaut hat?

Antworten:

Moore sind nasse Lebensräume, in denen Torfe gebildet werden, weil durch die hohen Wasserstände im Moor der Abbau der Pflanzenreste unter Sauerstoffmangel nur unvollständig erfolgen kann. Moore prägten jahrhundertelang die Landschaft in Schleswig-Holstein, sind aber sehr stark durch Entwässerung, Torfabbau und Düngung für die landwirtschaftliche Nutzung zerstört worden. Damit verschwand auch der Lebensraum für die moortypischen Pflanzen, die sich in großer Zahl in der Roten Liste in Schleswig-Holstein befinden. Heute gibt es zahlreiche Initiativen, die sich für den Moorschutz einsetzen und vor allem die Verbraucher zu torffreiem Gärtnern anleiten, damit nicht noch mehr Moore zerstört werden.

Unter den Naturschutzgebieten in Nordstormarn gibt es neben dem Naturschutzgebiet Brenner Moor auch das Naturschutzgebiet Nienwohlder Moor. An diesen beiden Mooren lassen sich die beiden Haupttypen von Mooren erklären: das Niedermoor und das Hochmoor.

Niedermoore haben Kontakt zum Grundwasser und zum mineralischen Untergrund. Sie bestehen - wie das Brenner Moor - aus Schilfflächen, Hochstaudenrieden und Seggenbeständen, aber auch aus Weidengebüschen und Erlenbrüchen.
Hochmoore haben keinen Kontakt zum mineralischen Untergrund, ihre Vegetation, die vor allem aus Torfmoosen besteht, muss mit Regenwasser auskommen. Die Torfmoose können in einem nährstoffarmen Milieu wachsen. Das Nienwohlder Moor bestand vor seiner Abtorfung aus einer überwiegend baumfreien Fläche, die im Wesentlichen von Torfmoosen aufgebaut wurde.

Die Geschichte des Hochmoores begann nach der letzten Eiszeit. Nach dem Rückzug des Eises entstand zunächst ein See, der zunehmend verlandete und damit zum Niedermoor wurde, dessen Vegetation die natürliche Sukzession bis zu einem Erlenbruch durchlief. Die aufwachsenden Torfmoose erstickten die Niedermoorvegetation und schufen über die Jahrtausende meterdicke Torfschichten. So entstand das Hochmoor, ein nur für wenige Arten geeigneter Lebensraum.

Das ursprüngliche Brenner Moor ist bereits im 18. Jahrhundert ausgebeutet worden, denn die Oldesloer Bürger brauchten den Torf zum Heizen. Die Oldesloer Stadtarchivarin Frau Dr. Zander berichtet in ihrem Travebuch (2008) ausführlich über die schwere Arbeit des Abtorfens.

Hinzu kam, dass die Oldesloer Saline mit Beginn der 19. Jahrhunderts zunehmend Torf anstelle von Holz verwendete.

In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg von Ende 1945 bis 1947 wurde erneut Torf im Brenner Moor abgebaut, allerdings handelte es sich nur um Niedermoortorf, der die Reste der Wurzeln und Rhizome der Schilfpflanzen enthielt und nur einen geringen Heizwert hatte. Im Gegensatz zu den Hochmoortorfen lässt sich der Niedermoortorf schlecht pressen und zerbröselt leicht. Nur das völlige Fehlen von Brennmaterial nach dem Krieg erklärt, dass die Oldesloer Bürger den Torf als Brennstoff verwendeten. Einige Torfstiche sind noch heute im Schilf sichtbar, andere – zum Beispiel der Torfstich unterhalb der Kleingartenkolonie - sind vollständig verlandet.

Nützliche Literatur: Zander, Sylvina Oldesloe – Die Stadt, die Trave und das Wasser, Wachholtz Verlag, Neumünster 2008


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