Liebe Oldesloerinnen und Oldesloer, liebe Gäste unserer schönen Stadt!
hier finden Sie Tipps für Ihre Freizeit in Bad Oldesloe und der näheren Umgebung sowie eine Übersicht der Gastgeber. Schön, dass Sie da sind!
#28Exer – Teil 2
Wo Bürger parken
An verschiedenen Orten Oldesloes wurden neue Austragungsorte für Sportveranstaltungen geschaffen. Am 31. Juli 1949 feierte man am Rande des Bürgerparks die Eröffnung des VfL-Stadions/Travestadions. Vor und nach dem Sport traf sich die Jugend im dortigen Jugendheim, zu dem die ehemalige Schützenhalle Anfang des Jahres umgebaut worden war. Nur drei Jahre später wurde erweitert; am 28. September 1952 nahm hier die Oldesloer Jugendherberge ihren Betrieb mit Platz für zunächst 50 Gäste auf. Die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts beliebte benachbarte Flussbadeanstalt (Lieblingsplatz #60) schloss 1956, die Wasserwerte der Trave ließen das sichere Schwimmen nicht mehr zu, die Badegäste waren längst auf das im Vorjahr eröffnete Freibad Poggensee ausgewichen. Im September 1959 entstand am anderen Ende des Areals, vor der ehemaligen Wehrmachtsbaracke, in der mittlerweile ein evangelischer Kindergarten untergebracht war, der erste Parkplatzabschnitt. Acht Jahre später zogen die Kleinsten in die Salinenstraße um, an dem Standort der Baracke begann der Bau einer großen Sport- und Veranstaltungshalle. Ende September 1968 wurde die Stormarnhalle feierlich eröffnet. Weitere Modernisierungsmaßnahmen veränderten die Landschaft. Der alte Schießstand hatte dem Bau der Schwimmhalle (1975) zu weichen, ebenso das Naturtheater „Tannengrund“, das seit Juni 1948 für einen Hochgenuss an unzensierten kulturellen Veranstaltungen sorgte. Rentabel war es schon länger nicht mehr, denn steigende Kosten und schlechtes Wetter hatten die Planungen immer riskanter werden lassen. Teile der damaligen Freilichtbühnenanlage wurden in die Gestaltung der Hallenumgebung einbezogen. Seit 1978 schneidet sich die Nordtangente (heute Konrad-Adenauer-Ring) zur Entlastung der Innenstadt vom Autoverkehr längs durch den Bürgerpark, das frühere Unfallkrankenhaus wurde hierfür abgerissen, viele Vorgärten und alter Baumbestand fielen den Asphaltierungsarbeiten zum Opfer. Die Trennung des Parks spiegelt sich auch in der Wahrnehmung der meisten Nachkommenden wider. Die Grenzen von Park und Exer verschieben sich, je nachdem wen man danach befragt. Von der ursprünglichen Natur ist im Bereich Bürgerpark/Exer heute nicht mehr viel zu finden. Das Stormarner Tageblatt resümierte schon im Februar 1959: „Oldesloes Exer – mehr Auto- als Augenweide!“ Warum es dennoch ein Lieblingsplatz ist? Weil man hier von allem ein bisschen findet. Immer jemanden trifft. Den meisten Raum nehmen ein (Wohnmobilstell- und) Parkplatz (3 Stunden frei!) sowie der Fußballplatz ein, dessen Tennenbelag („Aschenbahn“) 2013 gegen weicheren Kunstrasen ausgewechselt wurde, und auf dem Nachmittag für Nachmittag gebolzt wird. Das Skate-Land und ein Dirt-Park für BMXler locken die Jüngeren, eine Minigolf-Anlage und diverse Spielgeräte die Jüngsten und Älteren und beim alljährlichen Vogelschießen am letzten Donnerstag vor den Sommerferien, DEM Volksfest der Stadt, kommen sie alle. Nach der Schließung des Kurbades und dem Abriss des Kurhauses 1938 war zunächst das Naturtheater und nach dessen Rückbau der Exer der Austragungsort für die Durchführung der Spiele der 1. bis 8. Klassen. Hier wird der Holzvogel vom Himmel geholt und damit, glaubt man der altgermanischen Sage, alles Böse aus der Welt geschafft. Das wär' mal wieder an der Zeit, oder?
Text : Tanja Hiller/Foto : Günter Knubbe