Politik und Verwaltung
Die Stadtverordnetenversammlung und die Stadtverwaltung sind für vielfältige Bereiche zuständig, die das tägliche Leben der Bürgerinnen und Bürger betreffen. Das Ziel ist, gemeinsam Bad Oldesloe zukunftsfähig zu entwickeln und die Lebensqualität weiterhin zu stärken.
Schottergärten
Keine Schottergärten
Immer häufiger können in den Vorgärten Kies- oder Schotterflächen, sogenannte Schottergärten, „bewundert“ werden, dabei ist das Anlegen eines Kies- oder Schottergartens nach § 8 der Landesbauordnung Schleswig-Holstein (LBO) nicht gestattet (siehe Link).
Neben den vermeintlichen Vorteilen eines Schottergartens wie z. B. die Pflegeleichtigkeit (kein Unkraut mehr in der Fläche, kein Rasenmähen mehr erforderlich, kein Bewässern notwendig) sind vor allem zahlreiche negative Aspekte gegenüber einer begrünten Fläche zu nennen:
- Schottergärten verstärken den Rückgang der Artenvielfalt. So finden Insekten und Vögel hier weder Nahrung (wie z. B. Pollen, Nektar oder Samen), noch Nistmöglichkeiten.
- Schottergärten heizen sich im Sommer auf und geben zusätzliche Wärme ab.
- Schottergärten können im Gegensatz zu vegetationsbestandenen Flächen keinen Feinstaub binden.
- Schottergärten mit Sperrfolien verhindern die Regenwasserversickerung und können zu einem verstärkten Wasserabfluss beitragen.
Jeder Hauseigentümer kann bereits mit wenigen Maßnahmen dazu beitragen, dass unsere Umwelt grüner und damit lebenswerter wird. Es gibt für jeden Standort pflegeleichte Alternativen, die Lebensraum und Nahrungsangebot für Insekten und unsere heimischen Vogelarten bieten.
Machen Sie mit! – Vielleicht können Sie auch schon bald Schmetterlinge, Schwebfliegen, Wildbienen und Vögel in Ihrem Garten beobachten.
- Informationsflyer vom BUND „Schottergärten – voll im Trend“ (PDF, externer Link)
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© Jürgen Baumann
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Wie wird ein Garten insektenfreundlicher?
Ein insektenfreundlicher Garten muss den Insekten das liefern, was sie zum Leben brauchen, nämlich Nahrung, Verstecke und Plätze zum Überwintern.
- Nahrung
Insekten wie Bienen, Schmetterlinge und Hummeln suchen Futter in den Blüten, also Nektar und Pollen. Die Raupen der Schmetterlinge und Larven von Käfern fressen grüne Blätter und Stängel. Viele Insekten leben räuberisch wie Marienkäfer, Laufkäfer und einige Heuschrecken oder sie sind Pflanzenparasiten wie Blattläuse. Eine bunte Wiesenfläche kann ihnen viel mehr Nahrungsmöglichkeiten bieten als ein häufig gemähter Rasen. - Verstecke
Wildbienen brauchen Nistmöglichkeiten und Material für ihren Nestbau. Schmetterlinge suchen Pflanzen für ihre Eiablage und Rückzugsgebiete für ihre Puppenstadien. Auch Käfer nutzen Wiesenpflanzen für ihre Eiablage und als Versteck für ihre Larven. Eine hohe Strukturvielfalt schafft für möglichst viele Arten die geeigneten Lebensräume. - Plätze zum Überwintern
Wildbienen brauchen Verstecke, in denen sie den Winter überstehen können. Das gilt auch für viele andere Insekten, für die während der Winterstarre strukturreiche Wiesen überlebenswichtig sind. Kurz geschorene Rasenflächen helfen ihnen nur wenig.
Weitere Informationen
- Bienenfreundliche Pflanzen – Das Pflanzenlexikon für Balkon und Garten vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/BienenfreundlichePflanzen.html
Welche Arten von Steingärten gibt es?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in einem Hausgarten durch das Einbringen von Steinen (wie z. B. Findlinge, Felsbrocken oder Kieselsteine) Lebensräume mit besonderen Standortbedingungen zu schaffen. Insbesondere wärme- und trockenheitsliebende Pflanzen finden hier gute Wuchsbedingungen.
Neben dem eigentlichen Steingarten gibt es noch den Geröllgarten und das Kiesbeet. All diese Steingärten haben jedoch mit einem sterilen, folienunterlegten „Schottergarten“ nichts gemein.
Denn charakteristisch für den Steingarten sind seine gute Entwässerung und ein Wechsel von großen Steinen (wie z. B. Findlinge in unterschiedlichen Größen) und Stein- und Kiesschotter. Die intensive Verwendung von Steinen, Kies und groben Sand bildet gleichsam das Substrat für die hier wachsenden und besonders gut an diese extremen Standortbedingungen angepassten Pflanzen.
Idealerweise ist ein Steingarten nach Süden oder Südwesten ausgerichtet mit leichter Hanglage. Schon wenige Quadratmeter Fläche reichen aus, um eine kleine „ökologische Nische“ im Garten zu schaffen. In unserer aus- und aufgeräumten Kulturlandschaft werden solche Sonderstandorte immer seltener.
Typische Pflanzen für einen Steingarten sind z. B. Grasnelke und Alpenaster, niedrige Narzissenarten, diverse Thymianarten, kleinere Glockenblumenarten, Schleifenblumen oder viele Steinbrecharten. Auch die Gewöhnliche Küchenschelle ist ein typischer Bewohner des Steingartens.
Bei der Anlage von Kiesbeeten ist darauf zu achten, dass der Boden, der im Bereich der Stadt Bad Oldesloe überwiegend aus Lehm besteht, durch die Zugabe von Sand abgemagert wird, um den typischen Pflanzen eines Kiesbeetes, wie Lavendel, Thymian, Majoran, Salbei oder anderen trockenheits- und wärmeliebenden Vertretern dieser Arten optimale Wuchsbedingungen zu bieten.
Bei richtiger Gestaltung stellen die Lebensräume des Stein- oder Geröllgartens bzw. eines Kiesbeetes mit den hier wachsenden Pflanzenarten eine wichtige Nahrungsquelle für die verschiedensten Insektenarten dar. So freuen sich z. B. Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge oder Schwebfliegen über das üppige Nahrungsangebot. Darüber hinaus bietet gerade der Stein- oder Geröllgarten mit seinen Ritzen und Spalten auch zahlreiche Versteckmöglichkeiten für viele weitere Insektenarten und Spinnen. Und vielleicht kann sogar eine wärmeliebende Eidechse im Garten beobachtet werden.
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© Jürgen Baumann
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